Der heutige „Gewerbepark Simson“ in Suhl [siehe Luftbild von 1953) geht auf den „Alten Stahlhammer zu Heinrichs“ aus dem Jahr 1741 zurück. Die namengebende Fa. Simson wurde 1856 gegründet. Der heutige Gebäudebestand des Gewerbeparks wurde überwiegend in den 1930iger Jahren errichtet und ab 1945 weiter ausgebaut. Im Jahr 1989 wurden am Standort 190.000 Kleinkrafträder p.a. mit 3.500 Beschäftigten produziert. Das gesamte Areal mit einer Grundstücksfläche von insgesamt rd. 15,5 ha und 33 Einzelgebäuden ist als Denkmalsensemble ausgewiesen.

Durch die jahrzehntelange industrielle Nutzung des Standortes kam es zu Kontaminationen im Boden und Grundwasser, welche umfängliche Maßnahmen der altlastenbedingten Gefahrenabwehr erfordern. Unter Wahrung des Verhältnismäßigkeitsprinzips wurden im Bereich des Bodens aufgrund der Belastungen mit MKW, PAK, BTEX und Schwermetallen vier Sanierungszonen (SZ) 1 bis 4 ausgewiesen.  

Aufgrund der Ergebnisse umfänglicher Untersuchungen umfassen die zu sanierenden Flächen rd. 8.200 m², mit Aushubtiefen zwischen 1 bis 4 m. Daraus resultiert ein Bodenaushub von ca. 30.000 m³. Der erforderliche Gebäuderückbau umfasst ca. 14.000 t. Komplexe Anforderungen der Altlastenbearbeitung bestehen neben Bauwasserhaltung, Tragwerksplanung und Gebäudestatik auch in den denkmalschutzrechtlichen Belangen am Standort. Weiterhin wird die Umsetzung aller Maßnahmen im laufenden Betrieb eines Gewerbeparks erfolgen, somit sind die Belange Dritter zu berücksichtigen. Der Beginn der Bodensanierung nach Bauabschnitten ist für Ende 2021 / Anfang 2022 avisiert.

Die Sanierungszone SZ 5 erfasst das Kompartiment Grundwasser und betrifft eine signifikante LHKW-Belastung. Die Sanierung mittels Pump & Treat und ISCO soll der Bodensanierung nachgeschaltet werden. Zur hydrodynamischen und hydrochemischen Überwachung wird ein langjähriges Monitoring umgesetzt.

Die Sanierung erfolgt im Rahmen der Freistellung gem. URG in Abstimmung mit dem Freistaat Thüringen.